Wirtschaftsspiegel Thüringen Ausgabe 06/2013 - page 28

Standort
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Exportartikel „Rapid.Tech“
„Rapid.Tech“ goes METAV wird es dann
im kommenden Jahr heißen. Dazu ha-
ben sich Messe Erfurt und Verband
Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken
(VDW) zu einer Partnerschaft zusam-
mengeschlossen und zeigen auf der
METAV Düsseldorf eine Sonderausstel-
lung zum Thema Medizintechnik mit ei-
nem umfangreichen Vortragsprogramm.
Die Frage, warum die Erfurter Messe
jetzt als Fremdveranstalter auf anderen
Messen agiert, beantwortet Kniffka mit
einer einfachen Weisheit: „Der Export
eigener Produkte dient der Standortsi-
cherung.“ Nicht umsonst würden sich
die führenden deutschen Messen der-
zeit in Asien engagieren.
Aber auch die reinen Verbrauchermes-
sen hat Kniffka nicht aus dem Blick ver-
loren. „Thüringen Ausstellung“ und
„Reisen & Caravan“ würden kontinuier-
lich wachsen. Im kommenden Jahr
müsste für die „Thüringen Ausstellung“
erstmals ein Zelt im Freigelände aufge-
stellt werden, weil der Platz in den
Hallen erschöpft ist. Wie geht da weite-
res Wachstum?
Möglichkeiten ausgereizt
Die gegenwärtigen Möglichkeiten seien
weitgehend ausgereizt, sagt Kniffka.
Wesentlich mehr als die 210 Veran-
staltungen in diesem Jahr seien kaum
möglich, erklärt er und verweist auf ei-
nen anderen Engpass. Allein in diesem
Jahr hätten 22 Veranstaltungen mit 30
Veranstaltungstagen abgesagt werden
müssen, weil es in der Stadt an geeig-
neten Hotel-Kapazitäten fehle. Darun-
ter seien allein acht Kongresse mit ge-
planten 7.200 Teilnehmern gewesen.
Rechne man mit 200 Euro, die jeder Ta-
gungsgast in der Stadt lasse, dann sum-
miert sich der Ausfall für Erfurt auf weit
über anderthalb Millionen Euro. Aber
Kniffka ist optimistisch, dass das Prob-
lem bei den Verantwortlichen in der
Stadt angekommen sei. Er habe zumin-
dest entsprechende Signale erhalten.
Dies dürfte nicht zuletzt auch mit einem
anderen Großprojekt zusammen hän-
gen, das Erfurt in den nächsten Jahren
stemmen will: die Multifunktionsarena.
Kniffka ist ein ausgesprochener Befür-
worter des Baus. Der Messe-Aufsichtsrat
hat beschlossen, dass sich die Messe
Erfurt an der Ausschreibung für die Be-
treibergesellschaft beteiligen soll. Man
hätte dann die Chance, Veranstalter-
anfragen optimal bedienen zu können.
Für Kongresse mit 2.000 Teilnehmern
sei die Multifunktionsarena besser und
günstiger, als die große Messehalle.
Und für diejenigen, die an der Sinnhaf-
tigkeit des gesamten Unterfangens
zweifeln, hat Kniffka noch zwei Zahlen
parat, die unter dem Motto Umweg-
rentabilität firmieren. Die Messe Erfurt
sichert derzeit in der Region 1.300 Ar-
beitsplätze und generiert einen Umsatz
von 70 Millionen Euro. (tl)
Foto: Messe Erfurt/Barbara Neumann
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